2. Kapitel: Magdalenas Mandelkern
Es war noch früh am Morgen, als Magdalena das erste Mal die Augenlider zu öffnen versuchte. Bleischwer waren sie und das mattgraue Licht, das durch die dicken Vorhänge fiel, überzeugte sie binnen Sekunden, sich doch noch einmal genüsslich umzudrehen. Eine Stunde später erwachte sie gerädert aus nebeligen Träumen im Halbschlaf und setzte sich gähnend auf. Ihr Blick fiel auf Inga und ihre Schwester Tessa, die noch tief und fest neben ihr schliefen. In dem riesigen Himmelbett fanden alle drei genug Platz, sodass sie am Abend zuvor darauf bestanden hatte, dass sie alle darin schlafen würden. Tessa schnarchte leise vor sich hin und Magdalena lächelte. Die Männer, die für ihren Begleitschutz bereit gestellt worden waren, hatten an des Prinzen Tafel sämtliche Bierfässer geleert und würden in zwei Tagen in ihre Heimat zurück fahren. Sonst war Magdalenas Gefolge recht klein gewesen. Außer Inga und Tessa würde keiner mit ihr hier wohnen bleiben. Magdalena schüttelte den Kopf, um den Neid auf...